6. SwimRun Urban Challenge Berlin im Tegeler See (28.09.2025)

Zwei Wochen vor dem Swimrun am 28.09. bekam ich von unserer ehemaligen Schwimmtrainerin Anke die Nachricht: „Da findet ein Wettkampf statt.“ Ich dachte nur: Okay, mache ich mit.

Als Erstes habe ich mich schlau gemacht – und kurzerhand ChatGPT gefragt, was man beim Swimrun eigentlich nutzen darf, was erlaubt ist und worauf man achten sollte. Danach begann die Ausrüstungssuche: Meine Ötillö-Laufschwimmschuhe hatte ich noch, dazu ein Neoprenoberteil und Neoprenhandschuhe. Ein kleines Schwimmbrett bekam ich von Uwe. Damit war ich zumindest grundlegend ausgestattet.

Dann kam die entscheidende Frage: Welche Strecke? Die Sprintdistanz mit 8,9 Kilometern erschien mir den Aufwand nicht wirklich wert. Also meldete ich mich für die 18 Kilometer an: zehn Schwimmstrecken und zehn Laufstrecken – insgesamt 19 Wechsel. 3,4 Kilometer schwimmen, 14,6 Kilometer laufen. Klingt sportlich, aber machbar.

Der Tag startete allerdings mit einer kleinen Ansage: morgens gerade einmal 8 Grad. Die Vorhersage für den Tegeler See lag bei 16 bis 17 Grad Wassertemperatur. Ich fuhr mit dem Motorrad zum Strandbad Tegel – und war schon auf der ersten Runde durchgekühlt. Vor Ort dann die nächste Überraschung: Das Wasser hatte nicht 16 oder 17 Grad, sondern 15.

Trotzdem: Man ist ja nun mal da. Die Sonne schien, die Stimmung war außergewöhnlich entspannt und gut. Swimrun-Szenerie: Menschen paarweise aneinander gebunden, alle mit Badekappe und Schwimmbrille, manche mit kleinen, manche mit großen Paddles. Für mich war es das erste Mal – und allein diese Atmosphere war schon gut.

Dann ging es los. Die erste Laufstrecke führte am Wasser entlang Richtung Valentinswerder – noch fühlte sich alles gut an. Doch beim ersten Einstieg ins Wasser war es so kalt, dass mir buchstäblich die Atmung wegblieb. Das hatten sie vorher angekündigt: Durch das kalte Wasser kommt es erstmal zu einer Atemdepression. Nach ein paar Momenten ging es aber, und ich fand meinen Rhythmus.

Die erste Schwimmrunde bis Valentinswerder, dann über die Insel – begleitet von vielen netten Menschen, die uns anfeuerten und ermutigten. Anschließend ging es von Valentinswerder Richtung Scharfenberg. Und da merkte ich: Das hätte ich mir vorher besser anschauen sollen. Die direkte Route führt nicht am Ufer entlang, sondern ziemlich gerade durch. Ich bin also sicher nicht 800 Meter, sondern eher 1000 Meter geschwommen – und war nach dieser ersten längeren Passage richtig durchgekühlt.

Constanze war beim

Weiter nach Scharfenberg, dann zurück zum Strandbad Tegel, danach noch ein Lauf zur Sandhauser Bucht, dort etwa 300 Meter schwimmen, wieder laufen, wieder ins Wasser – und irgendwann war die erste Runde im Strandbad geschafft. Dann ging es in die nächste Runde, und da hatte ich den Essensstand verpasst. Also keinen Brennstoff und nix zu trinken.

Alles war inzwischen einfach nur noch: mega kalt. Und trotzdem – mein Körper machte erstaunlich lange mit. Ich lief weiter, ich schwamm weiter, irgendwie funktionierte es. Aber nach dreieinhalb Stunden, als eigentlich nur noch die 300 Meter an der Sandhauser Bucht gefehlt hätten, eine kurze Laufstrecke und dann nochmal kurz ins Wasser, war plötzlich Schluss. Mein Körper sagte einfach ganz klar: Nein.

An dem Essensstand war dann auch fast nichts mehr da: ein Keks von einer Prinzenrolle und eine Tasse kalter Tee. Das brachte keine Wärme mehr, keine Energie, keinen „Reset“. Die Rote Kreuz Frau auf dem Fahrrad hatte mich vorher schon begleitet und brachte mich dann zur DLRG-Station an der Sandhauser Bucht. Dort packten sie mich in eine Silberdecke, legten eine Decke darüber und gaben mir warmen Tee. Es dauerte bis mein Geklapper aufhörte – und ich wurde anschließend privat mit dem Rettungswagen zurückgefahren.

Unterm Strich: Ich werde das auf jeden Fall wieder machen. Es war eine super tolle Veranstaltung – top Stimmung, tolle Strecke, und trotz der Härte ein echtes Erlebnis. Wäre das Wasser nur ein paar Grad wärmer gewesen und hätte ich zwischendurch zuverlässig etwas zu essen und zu trinken bekommen, wäre es wirklich kein Thema gewesen. Dann hätte ich das auch sicher geschafft.

Und: Es lohnt sich. Das nächste Event wird vom SCC in Rheinsberg organisiert – und im Herbst geht es wieder an den Tegeler See.

Bericht von Constanze