Illerradweg hoch und runter (24.05-26.05.2024)

Titel: Einmal mit Profis Radfahren – wenn sie nicht angekommen sind, fahren sie noch heute

Untertitel: Illerradweg von Ulm nach Oberstdorf und zurück (oder doch über die Alternativroute?)

Gespickt von Pleiten, Pech und Pannen, Platten, Pfalsche Hotels, pverkehrte Routen, pverlorene Stattelschrauben und gaaaaanz viel Spaß!

  • Teamworker des Wochenendes => Klaus => Maschine
  • Schönstes Outfit => Haxen-Peterle
  • Kreativster Reparaturhack => Torsten
  • Am besten ausgestattet mit Werkzeug => Jabba
  • Beste Führungsarbeit => Kathrin
  • Person, ohne die das Wochenende nicht möglich gewesen wäre => Thilo
  • Bester Navigator => Stelle vakant bis zur nächsten Tour

Freitag… 24.05.2024… das letzte Mai-Wochenende hatte es noch einmal in sich. 12 mutige TeamworkerInnen machten sich auf den Weg den Illerradweg zu bezwingen, 150 km in der Mitte, gespickt mit knackigen Anstiegen mit bis zu 16% und am nächsten Tag das Ganze wieder zurück. Ein Teamworker machte es auf die ganz harte Tour. Klaus radelte bereits am Dienstag von Berlin nach Ulm, während die anderen sich bequemten mit dem Auto anzureisen. An Tag drei kamen erste Gerüchte auf, Klaus hätte bereits den vierten Platten auf der Habenseite…. Mit dieser Opfergabe sollte er das Pannenkarma der gesamten Gruppe abgedeckt haben, dachte sich restliche Besatzung.

—> „Denkste … haha …“, schien sich eine höhere Macht gedacht zu haben.

Thilo und Kathrin fuhren früh vor, um eine zuverlässige Quelle für Vollsperrungen abzugeben und die anderen zu warnen. Auf der Fahrt nach Ulm nährte sich das Gerücht, dass ein Teil der Gruppe nicht im Riku Hotel Ulm sondern in Neu-Ulm Zimmer gebucht hatten. Wie konnte das passieren? Ein neuer Fall für X-Factor? Ein Glück die Hotels waren nicht weit voneinander entfernt, da Ulm und Neu-Ulm durch die Donau geteilt werden. Ein Teil gehört den Schwaben und andere zu den Bayern. Wieder etwas gelernt und Schluss mit Erdkunde.

Zum Freitagabend haben sich dann alle Teamworker zum gemeinsamen Abendessen und zur Kaltschalenverköstigung getroffen. Dort ereilte die Gruppe die nächste Slapstickeinlage… Torsten hatte den Sattel aus „seinem“ (von Cornelia kurzfristig geliehen) Fahrrad entfernt bevor er losgefahren ist und stellte bei Ankunft in Neu-Ulm fest, die Schraube ist weg. Der Sattel lässt sich nicht mehr fixieren. Die Gruppe wollte am nächsten Tag um 8 Uhr aufbrechen und die Iller bezwingen. Was sollte er tun? Die Tour einfach im Stehen fahren? Die Fahrradläden machten erst um 10 Uhr auf. Es gibt doch Baumärkte, merkte Dietrich an. Dort bekommt man alles, sogar Tiernahrung. So zog Torsten frühst los und löste das Problem auf seine ganz eigene Weise. (Frage: Wer erkennt es und weiß was es ist?)

Bevor es am Hotel in Ulm losging, mussten Kiki und Jabba natürlich mal wieder auf den letzten Drücker Sattel, Pedale tauschen und Jabba‘s Fahrrad mit zwei Satteltaschen inkl. halben Werkzeugschrank beladen. Dietrich taufte ihn später Sherpa-Jabba. Kurz danach traf sich das gesamte Peloton am Hotel in Neu-Ulm in entsprechenden Teamwork-Outfits, Rolf mit leeren Wasserflaschen (irgendwas vergisst man ja immer) und Peter sogar mit Krawatte in Teamworkfarben #Stilecht.  Noch ein kurzes Foto und dann hieß es Abfahrt. Die ersten Kilometer heraus aus Ulm, auf den Illerradweg waren…. herausfordernd… Es gab drei geplante Routen auf sieben verschiedenen Endgeräten… hier links, nein rechts… hier rauf, ne runter… mein Navi sagt hier lang… so viel zum Thema.. Viele Köche und so… Nach kurzem Irrweg fand das Peloton schließlich die Iller und ihren Radweg, mit Unterstützung der Einheimischen. Los ging die Fahrt an der Iller entlang, begleitet von kleineren Hindernissen und Kindern, die riefen: Oh, Mama… sieh mal die sind alle in Blau, nur einer nicht. Rolf, Peters Bruder hatte die falsche Farbkombination gewählt.

Die Strecke in Richtung Oberstdorf rollte gut. Doch die regenreichen Tage hatten die Wege teilweise mit Pfützen überspült. Dietrich schien Freude daran zu haben jede einzelne mitzunehmen, zum Leid von Kathrin, die in seinem Windschatten fuhr. Das Ergebnis… ach ein Bild sagt einfach mehr😃.

Bis Kilometer 80 war die Fahrt sehr entspannt mit nur einem Platten von Platten-Kai Wenigstens blieb Klaus dieses Mal verschont. Ab dann warteten ein paar knackige Anstiege mit bis 16% auf die Gruppe. Bei Klaus machten sich die bereits gefahrenen Kilometer, das Gepäck und das Tempo der frischen Teamworker bemerkbar. Wie es sich für Teamworker gehört, gab es Unterstützung. Kai und Klaus tauschten kurzer Hand die Fahrräder, sodass Kai sein und das Gepäck von Klaus die Berge hinauf schraubte… Staaark 💪 Als der bergige Abschnitt passiert war, machte die Gruppe halt für einen Mittagssnack. Kulinarisch war fast alles geboten: Weizenbier, Cola, Kaffee, Wasser und ein ordentlicher Schluck Gurkenwasser. Gurkenwasser? Ja, Gurkenwasser! Jabba schwört auf die isotonische Wirkung von sauren Gurken und erntete Dietrichs blankes Entsetzen, als Jabba das Glas zum Trinken ansetzte.

Die Pause in der Sonne hatte allen gut getan und so ging es weiter bei feinstem Wetter. Petrus hatten entgegen der Wettervorhersage seine Hausaufgaben gemacht oder Klaus hatte Petrus mit seinen vier defekten Schläuchen als Opfergaben, besänftigt. Der letzte Abschnitt ließ wieder sich deutlich entspannter fahren und es hieß hinauf zum Iller-Ursprung. Nach weiteren gut zwei oder zweieinhalb Stunden war es geschafft. Noch ein kurzer Stop für Fotos, kurz Zeit für die Natur und schnell weiter zum Hotel, da es in den letzten 20min doch noch anfing zu regnen. Die Akkus waren leer und alle wollten runter vom Rad. Am Hotel angekommen, hieß es schnell Räder putzen, saunieren, frisch machen und zum Brauhaus.

Im Brauhaus erwartete die Teamworker feinste Wiesn-Stimmung und Hüttn-Gaudi, begleitet von der Xtreme-Party-Band, die wohl beste Band aus Oberstdorf und die frenetisch vom Publikum bejubelt wurde, beklatscht und mit Pfiffen untermal wurde. So muss es auf dem Oktoberfest zugehen. Während die Xtreme-Band Klaus wieder Geister einhauchte, war Kiki das blanke Entsetzen ist Gesicht geschrieben. Dazu gesellte sich noch eine kleine Gruppe dezent alkoholisierter Junggesellen einen Tisch weiter. Einer der Herrschaften hatte großes Bedürfnis dem gesamten Saal im zwei Minuten Takt mitzuteilen: „Der heiratet morgen… um eeeelf!“ Der, der heiraten sollte, nüchterte dabei schlafend mit dem Kopf auf dem Tisch aus, seitdem sie das Brauhaus betreten hatten. Der Autor setzt 10€, dass die Braut am nächsten Morgen nicht begeistert war. Bier und Essen waren gut und die Portionen stabil. Dietrich versuchte sich an einer Mass und Peter bestellte sich ein Haxe, die einem Handball glich, genau das richtige nach einer langen und einer weiteren bevorstehenden Radfahrt. Den beiliegenden Knödel verschmähte er in Gänze. Rolf und Jabba hatten bereits ein Auge auf das runde Prachtstück geworfen und warteten nur bis Peter fertig war. Doch mit Absetzen des Bestecks kam der Köbes, nahm seinen Teller und ließ zwei enttäuschte Geister zurück. Rolf war vom Verlust des Knödels so traumatisiert, dass er sich bei McDonalds gegenüber vom Hotel noch einen Cheeseburger holen musste. Im Hotel schmiss Klaus noch eine Runde und verkündete, dass er seit einigen Tagen Opa ist. An dieser Stelle nochmal: Herzlichen Glückwunsch Klaus und an die ganze Familie.

Tag 2. —> Die Heimreise

Alle waren ausgeschlafen und gut gelaunt. Im Hotel gab es die Möglichkeit Eier und Omelettes selbst zu kredenzen, für diejenigen, die um 7:00 Uhr morgens Muße hatten. Dietmar fräste wohl in bekannte Manier durchs Buffet, alle machten sich heimlich Wegverpflegung. Ist das erlaubt? Wo kein Kläger, dort kein Richter.

Die Abfahrt am zweiten Tag gestaltete sich ähnlich wie am Vortrag. Thilo wollte nochmal auf die andere Seite der Iller und navigierte die Gruppe in eine Sackgasse. Ein schwer zu verstehender Einheimischer gab irgendwelche Anweisungen. So machte die Gruppe kehrt und nahm den gleichen Weg, wie sie angekommen war. Klaus verabschiedete sich an dieser Stelle und machte sich auf den Weg nach Basel, weitere ca. 300 km in zwei Tagen #Maschine! Noch schnell ein paar Fotos für Familie, Freunde und die es vielleicht noch werden wollen ganz schnell weiter… mit ganz schnell ist auch schnell gemeint. Thilo führte die Gruppe an und gab von Beginn an bei leichtem Gefälle Hackengas, sodass sich die Gruppe richtig strecken musste. Die Tachos aller Teamworker zeigten zwischenzeitlich auf gravligen Untergrund 30 km/h (plus minus). Der vorne weg marschierende Thilo fuhr nach „Gefühl“. Bei so manch einem sorgte das Gefühl, als müsste der Iller-Streckenrekord bei Strava gebrochen werden. Kathrin nutzte einen Stop um Thilo zu zähmen. Dieser reihte sich murrend ein bis zwei Positionen weiter hinten im Peloton ein und weiter ging es mit moderatem Tempo, gut für die Herzfrequenz und die Gemüter.

Auch an Tag zwei hatten sich die Navigationskünstler, den ein oder anderen Hack einfallen lassen. Zwischenzeitliche Verwirrung war stets gegeben. Wohl dem, der keine Navigationsaufgabe übernahm, besser für die Herzfrequenz und das Gemüt! Am Vorabend im Brauhaus wurde über die Route für die Rückfahrt sinniert. Auf dem Hinweg hat eine kleine Abfahrt mit 16% Gefälle gegeben, die einige Damen und Herren in Angst und Schrecken versetzte. Die Frage stellte sich, wie man diesen Teilabschnitt ohne großen Umweg und weniger Steigung umfahren kann? Spoiler-Alarm!!! Hat so semi-gut funktioniert. Die ersten 30 Kilometer wurden auf dem gleichen wie am Vortag absolviert. Dann ging es auf die Umfahrung der Anstiege, wo Rolf verabschiedet wurde, der Richtung Kempten weiterfuhr. Der kleine Umweg rollte gut und die Aussicht auf die Berge entfernten Berge war toll. Es folgte eine Abbiegung auf eine Straße mit perfektem Asphalt, noch eine Kurve und dann… kamen mehrere knackige Anstiege, die eigentlich umfahren werden sollten… ja, sollten… Hat eben nicht funktioniert 😃. War trotzdem schön und die Ausblicke waren es Wert.

Gegen Ende der Umfahrung ging es aus einen steinigen Feldweg und nochmal bergauf. Auf einem Plateau angekommen, wurde Dietmar vermisst, der sonst bei den Anstiegen entspannt vorne weg fuhr. Was war passiert? Bei ihm hatte sich die Kette zwischen Kassette und Speichen gewickelt und verkeilt, worst case bei einem Antritt im Berg, mitten im Nirgendwo auf einem Feldweg in der Pampa. Jabba, mit schwerem Werkzeug und OP-Handschuhen ausgestattet, kam zur Hilfe und mit vereinten Kräften lösten sie die verkeilte Kette. Weiter ging‘s bis zur Steigung, bei der die Kette sich erneut verabschiedete. Dietmar war sichtlich ratlos und genervt. Jabba und Torsten halfen. Lachend teilten sie ihm mit, dass er den kleinsten Gang besser nicht mehr nutze, da es wahrscheinlich wieder passiert. Die anderen warteten Geduldig bis die drei wieder aufschlossen.

Danach ging es im Eiltempo weiter und weiter, bis die Gruppe wieder auf dem ursprünglichen Weg war, vorbei am Bahnhof in Kempten. Kempten? Da war doch was oder wer? Richtig! Der Rolf verließ die Gruppe, weil es hieß, dass Kempten auf der neuen Route umfahren wird. Diese Navigation… nun denn wir waren zumindest auf dem richtigen Weg. Der Abstand zu Ulm/Neu-Ulm wurde immer kürzer. Bei einem kleinen Stopp wurde über eine Gerstenkaltschorle in einem Biergarten sinniert. Biergärten sollen sie im Süden Deutschlands sehr gut können, wurde angemerkt. Aller klar, dett machen wa! Plötzlich und unerwartet, machte nun Peter ganz vorne die Pace, man munkelte, angespornt im Gedanken an die kühle Schorle. Auffällig war erneut sein Outfit. Diesmal nicht in Teamworkfarben gekleidet, jedoch Socken mit dem Motto #mehrBums. Mehr Bums hätte ihm bei den Anstiegen sicher gut getan oder einfach noch ein paar Gels.😃

Noch gut 25 Kilometer zu fahren und es war noch immer kein Biergarten in Sicht. Der ein oder andere wurde so langsam mürrisch. Da halfen auch Holgers Showeinlagen auf dem Fahrrad nichts. Hier mal das Vorderrad während der Fahrt putzen, dann wieder das Hinterrad oder weit über den Schwerpunkt gelegt für das beste Video oder Bild. Beim Kunstradfahren wäre sicher eine 9 von 10 dabei gewesen. Wieder zum Thema Biergarten… Jabba fragte Google, Google sagte noch ca. 6 Kilometer und die Strecke kurz verlassen. Da ist ein Biergarten. Torstens Worte hallen immer noch in seinen Ohren: The pressure is on you! Jut, dann mal los. Da links, einen kurzen Anstieg, natürlich! Das Bier will verdient sein. Um die Ecke. Wer kennt noch den Ton vom Zonk? Der ersehnte Biergarten war geschlossen! Da war’s wieder das Tour-Motto: Einmal mit Profis arbeiten oder eher Rad fahren. Zum Glück, zum Glück, zum Glück, war es Sonntag und wir passierten einen Sportplatz mit einem laufendem Fußballspiel. Dort gibt es sicher Bier und Stadionwurst, hallte es vor dem verschlossenen Biergarten. Zum Stadion musst man auch nur Bergab rollen.. warum einfach, wenn es auch schwer geht. Also ab zum Stadion, ein wenig Kreisklasse schauen (mit erstaunlich hohem Zuschaueranteil), Bier sowie Stadionwurst einverleiben und die Sonne genießen. Was will man mehr?!

Nach dieser Pause war auch der letzte Teamworker vollends zufrieden und das Abschlussstück konnte glücklich beseelt gefahren, begleitet von feinstem Wetter. Indes planten einige schon die nächsten Ausfahrten. Aber das nächste Mal wieder alle in einem Hotel! In Ulm angekommen, gab es noch ein kurzes Gruppenfoto. Auf Knopfdruck lächeln, fällt nach knapp 300 Kilometer in zwei Tagen gar nicht so leicht.

Auch das haben alle geschafft. Ab dem Zeitpunkt hieß es verabschieden. Noch fix im Parkhaus die Fahrräder verladen, umziehen und dann ab auf die Autobahn. Die Gruppe um Kiki, Kai, Jabba und Torsten genehmigte sich noch etwas Zeit, um Ulm in Richtung Süden zu verlassen und noch einmal die Iller mit dem Auto zu überqueren. Eine tolle Aussicht und gute 30 Kilometer Umweg. Danke Google. Egal! Letztendlich sind alle wieder gut in Berlin angekommen und falls nicht, radeln sie sicher noch heute die Iller hoch und runter!

Ende

Dabei waren: Kathrin, Kiki, Thilo, Dietrich, Dietmar, Holger, Kai, Torsten, Peter, Rolf, Klaus und Jabba

AutorInnen: Jabba und Kiki

Outtakes