Am Sonntag, den 4. Juni 2023, fand unter großer Beteiligung der „Hauptstadt-Triathlon“ im Plänterwald statt. Und das bei super Sonnenwetter, aber noch Neopren-tauglichen Wassertemperaturen. Aber ganz ohne Teamworker?
JA, leider, keine Wettkämpfer, aber ein frisch ausgebildeter Teamworker als offizieller Wettkampfrichter der Berliner Triathlon Union (BTU). Nach Ausbildung im März 2023 in Potsdam beim Brandenburger Triathlon Bund, Theorie der aktuellen DTU-Sportordnung, DTU-Kampfrichterordnung und Veranstalterordnung. Mein Dank geht an die Brandenburger Veranstalter.
Daher mein Bericht mal aus einer anderer Perspektive.
Es ging los mit einem Kindertriathlon (0,1 S / 2,5 R / 0,4 L km), herrlich, unbeschreibliche Stimmung beim Einchecken, nachdem viele Seitenständer mit Tapeband fixiert oder abgeschraubt waren. Die Kinder voll motiviert, und beim Zieleinlauf die stolzen Eltern erst.
Eine halbe Stunde später die Mitteldistanz-Wettkämpfer (1,9 / 87,62 / 19 km), nur mit reinen Rennrädern unterwegs, da Windschattenfreigabe. Auch da mussten Sachen abgeschraubt (Auflieger) und zugetaped (offene Lenkerenden) werden. Dafür mussten sie 13 mal den Rad-Rundkurs auf der abgesperrten Bundesstraße 96a mit jeweils 6,74 km zurücklegen. Von den Fahrern wurde man tatsächlich auch mal gefragt „wieviele Runden muss ich noch?“, super.
Die Windschattenfahrt durfte nur gleichgeschlechtlich gefahren werden, neue Regelung, es gab m.E. aber hier keine gelben oder roten Karten durch die Kampfrichter. Einige „erfahrene“ Mitteldistanzer (es waren insgesamt nur 2 Frauen dabei) mussten aber mit Nachdruck von mir erinnert werden, dass die Auflieger nicht mehr vorhanden waren und beide Hände bei der schnellen und engen Fahrt fest den Lenker greifen müssen. Bei den folgenden Olympischen und Sprint dasselbe Bild.
Natürlich die üblichen Erinnerungen in der Wechselzone (mein Revier): Helm richtig rum, Helm geschlossen, Startnummer ist erforderlich, in der Wechselzone nicht Rad fahren, Sachen aus dem Weg räumen, nicht im Weg stehen da kommen aktive Läufer/Radfahrer ….
Einen Athleten musste ich stoppen, weil er mit freiem Oberkörper auf die Radstrecke wollte. Er war nicht der schnellste Fahrer, aber für den Oberkörper hätte es aufs Treppchen allemal gereicht (ehrlich). Ein Helfer vom Veranstalter hat hier beim Radaufstieg kurzfristig mit einem Hemd ausgeholfen. Zwei Teilnehmer mussten abbrechen, einmal Kettenriss, einmal „kann nicht mehr“. Denen habe ich dann geholfen, die Wechselzone (nach Rücksprache mit einem verantwortlichen Helfer) frühzeitig mit Fahrrad zu verlassen.
Bei allen Disziplinen gab es auch Staffeln, so dass insgesamt fast 1.500 Wettkämpfer Vorort waren.
Noch interessanter wurde es dann ab 15:20 Uhr beim Fitnesstriathlon (0,4 / 13,48 /2,8 km). Die Vielfalt der Fahrräder war größer als beim KinderTri. Einige fuhren mit Licht, alte MTB’s, schwere Cityräder, viele Räder vom blauen Franzosen (decathlon). Aber die Stimmung wieder unbeschreiblich, wie ich sie mag: verpeilt, super aufgeregt, 1.000 Entschuldigungen, ist mein Erstes Mal….
Am Ende waren aber alle glücklich über das Geleistete, das zählt. Die Stimmung unter den Wettkämpfenden, Helfern und Kampfrichtern war ebenfalls sehr freundlich und konstruktiv. Der Grundsatz aus der Wettkampfrichter-Ausbildung „der Triathlet ist beim Wettkampf die Hauptperson“ wurde hier super umgesetzt.
Nach gut 8 Stunden Einsatz konnte ich dann, auch glücklich, meinen Rückweg antreten.
Bericht von Andreas Manzel, unserem Kampfrichter!