Eigentlich hatte ich beschlossen, keine Wettkämpfe mehr mitzumachen. Ich bin so langsam, ich wollte keinem Veranstalter zumuten, ewig auf mich zu warten. Aber als ich als Helfer beim Berlin-Triathlon tätig war, wurde ein Flyer über den „Mitsommerlauf“ verteilt.
Der Lauf über 5 bzw. 10 km findet im Volkspark Jungfernheide statt. Gestartet wird pünktlich zum Sonnenaufgang, heute war das um 4:43 Uhr.
Ich habe vor ein paar Jahren schon mal von diesem Wettkampf gehört, habe aber noch nie teilgenommen. Dieses Jahr wollte ich es wissen und habe mich angemeldet. Zähneknirschend habe ich mich für 5 km entschieden. Es wird ja auf einer 5-km-Runde gelaufen und ich hatte die Hoffnung, dass die letzten 10-km-Läufer noch auf der Strecke sind, wenn ich mich nach 5 km ins Ziel quäle.
Mit der Anmeldung bekommt man auf Wunsch eine personalisierte Startnummer, ein T-Shirt in männlicher bzw. weiblicher Größe (hochwertiges Material und sehr gut verarbeitet) und bei Extrabestellung ein Frühstück bestehend aus Kaffee und Croissaint. Die Startunterlagen werden bei rechtzeitiger Anmeldung sogar zugeschickt.
Am 14.06. ist der große Tag, ich mache nach 7 Jahren wieder bei einem Laufwettbewerb mit.
Die Startzeit ist natürlich eine Herausforderung – Wecker auf 2:00 Uhr gestellt, ca. 3:00 Uhr aufs Fahrrad gesetzt und die ca. 10 km von Wilhelmsruh bis zum Wasserturm in Jungfernheide langsam und gemütlich gefahren. Da habe ich noch Zeit, mich vom Radfahren zu erholen und mich für den Lauf aufzuwärmen.
Das Teilnehmerfeld ist wie immer bunt gemischt, alt und jung, Männlein und Weiblein, u.a. eine ganze Familie mit extra designten T-Shirts und irgendein kompletter Verein aus Potsdam. Ich weiß nicht, wie viele Teilnehmer da sind, aber ich wurde nach dem Start von unheimlich vielen Menschen überholt.
Der Volkspark Jungfernheide ist eine sehr schöne Anlage. Es war noch angenehm kühl, die Laufstrecke auf den Parkwegen ist flach, manchmal ein bißchen holprig, allmählich blinzelt die Morgensonne zwischen den Baumkronen hervor und es sind noch keine Spaziergänger unterwegs. Die Laufstrecke führt in großem Bogen am Freibad Jungfernheide vorbei wieder zum Startpunkt.
Ich schaffe es, die gesamte Strecke in etwa gleichmäßigem „Tempo“ durchzulaufen. Ich kann sogar ein paar Leute überholen, es waren sicher welche die später gestartet sind oder Gehpausen gemacht
haben.
Meine Zeit kann man vergessen, aber meine Durchschnittsgeschwindigkeit pro Kilometer war schneller als bei meinen Trainingsläufen, und damit bin ich sehr zufrieden.
Nach dem Lauf sitzen viele noch auf der Freifläche am Wasserturm zusammen, es ist eine sehr entspannte, familiäre Atmosphäre und das Cafe im Wasserturm hatte seit 4:00 Uhr auf. Und etwas hat mich noch sehr beeindruckt.
Als der Lauf zu Ende ging, hat sich die Moderatorin an die Ziellinie gestellt und die letzten ankommenden 10-km-Läufer auf ihren letzten Metern nochmal angefeuert. Das merke ich mir für nächstes Jahr!
Gerda