Eindrücke von einer ersten Langdistanz – ein Bericht von Tom –

Hallo Sportsfreunde,

dieses Jahr machten sich einige Teamworker auf die Reise nach Roth, dabei wird wohl jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht haben. Ich habe jedenfalls eine Menge neuer Erfahrungen gemacht und möchte deshalb hier auch mal einen Bericht beisteuern.

Also ich bin frühzeitig angereist, da ich noch einmal mit dem Rad die Wettkampfstrecke besichtigen wollte (ich hatte ja noch etwas mit einer bestimmten Kurve zu klären). Nach dem ich dann einen Teil der Strecke abgefahren hatte, fühlte ich mich schon viel besser und sicherer. Es gab bestimmt nicht viele Starter, die sich wie ich Sorgen machten zu schnell zu fahren. Auch ein morgendliches Probeschwimmen auf der Wettkampfstrecke nutzte ich.

Es ist wirklich schön zu sehen, wie sehr die ganze Region hinter der Veranstaltung steht, alles nette Menschen dort, die sich anscheinend darüber freuen wenn so viele Verrückte kommen um ihrem Sport zu huldigen. Durch die ganze Atmosphäre dort konnte ich es kaum noch erwarten, dass endlich der Startschuss fällt.

Am Wettkampftag ging dann irgendwie alles ganz schnell und ich hätte beinahe meine Startwelle verpasst. Ich hatte mir vorgenommen alles ganz locker anzugehen und einfach im Ziel anzukommen. Das Schwimmen war sehr schön und ich bin fast versucht zu sagen, dass es Spaß gemacht hat. Zur Strecke muss ich sagen, dass es optimale Bedingungen waren (ca,22° mit Neo) immer gerade aus, keine Wellen, also viel einfacher kann das wohl nicht sein. Ich bin schön locker geschwommen und habe bei den zwei Wendebojen genug Abstand gelassen, so das es so gut wie keine Drängelei auf der Strecke gab. Und das Schärfte war ja, dass ich in der zweiten Hälfte fast nur überholt habe, dass ist mir ja noch nie passiert, ich kam mir richtig schnell vor 🙂 Dabei habe ich immer aufgepasst mich nicht zu überanstrengen und bin auch sehr gut, recht entspannt aus dem Wasser gekommen. Da finde ich meine Zeit 1:21:52 ja super. Also dass Schwimmen war ja fast zu einfach.

Den Wechsel finde ich ja bei so einer Langdistanz am besten, man kann sich hinsetzen, man bekommt nette Hilfe, das habe ich auch ganz gemütlich angehen lassen.

Dann ging es los mit dem Rad und ich habe mir ernsthaft vorgenommen locker zu bleiben. Aber was soll man machen, entweder man fährt hinterher oder überholt, und die Strecke ist ja so schön wellig und hat ja so gute Drückerabschnitte, dass ich innerlich gejubelt habe. So war ich wieder auf der Überholspur unterwegs und das war so geil! Nur in den Kurven hatte ich jetzt richtig schiss und bin zurückhaltend gefahren und wurde sogar überholt. Ich glaube so bei km 60 hat bei mir dann der Triathlongott zugeschlagen, denn dann ging meine Schaltung nicht mehr und ich musste den Rest der Strecke auf dem kleinen Blatt fahren. (Ich habe da glaube ich zu doll dran gezogen um das große Blatt einzulegen, dabei war es schon drin!) Ich habe das mal als Wink des Schicksal genommen und musste es ja nun etwas lockerer angehen lassen. Hatte nur eine wenig Angst um meine Kette und so, weil ich ja jetzt meistens total schräg von klein auf klein gefahren bin. Zugegeben in der zweiten Runde haben die Anstiege dann langsam keinen Spaß mehr gemacht, aber das Radfahren war total super. Bin auch mit der Zeit 5:35 zufrieden.

Dann wieder ein gemütlicher Wechsel, toll wenn einem das Rad abgenommen wird und man sich hinsetzten kann.

Der Lauf ging richtig gut los, habe mich gut gefühlt und die ersten 20km haben richtig Spaß gemacht. Dann ging aber das Elend los, und ich kann gar nicht sagen warum, ich hatte keine Schmerzen oder so, mein Kopf hat einfach gesagt: es geht nicht mehr, hör auf mit den Scheiß! Es kam dann auch noch ein Anstieg, der mir mental den Stecker gezogen hat. Nur mit jeder Pause oder Spazieren gehen wird es dann immer schwerer sich zum Weiterlaufen zu überreden. Aber das ist wohl genau das, warum man den ganzen Scheiß macht. Irgendwie ging es dann aber auch wieder und ich war zufrieden wenn ich die Strecke zwischen zwei Verpflegungsstationen geschafft hatte (2km). Nur muss ich leider sagen, dass ich den Zieleinlauf nicht so richtig genießen konnte, weil ich doch „etwas“ geschafft war. So ist mein Lieblingsspruch des Tages (eines wohl gut meinenden Zuschauers bei km 40): „Los komm genieße die letzten Meter!“ als ich nur noch mit größter mentalen Kraft einen Schritt vor den anderen machen konnte. So will ich über die Laufzeit auch kein Wort mehr verlieren.(5:02)

Die Endversorgung war dann sehr gut, und ich konnte mich dann auch nach einiger Zeit über meine Leistung freuen. 12:09h

Es gab da anscheinend einige Sportler die mehr Probleme hatten, denn der Rettungsdienst war immer unterwegs um zu helfen (zahlt da eigentlich die KK wenn man sich so mutwillig selber schädigt 🙂

Mit einigen Abstand betrachtet waren es ein paar wirklich schöne Tage und unbezahlbare Erfahrungen, so werde ich mit einigen anderen Teamworkern im nächsten Jahr wieder am Start sein.

Von Thomas K.

(Nachsatz der “Redaktion”: Herzlichen Glückwunsch an Tom und alle anderen Starter/innen von Teamwork für ihre persönlichen Erfolge und den Umgang mit den eigenen Tiefpunkten !)

 

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