Neue Ironmänner

Bravo und herzlichen Glückwunsch an unsere neuen Ironmänner.

Dietrich Schepers und Axel Badurke haben in Glücksburg den Ostseeman erfolgreich beendet.

Begleitet wurden sie von der Staffel, Uwe Brettschneider, Thomas Kühnel und Nancy Wendt, welche diesmal auch das Ziel erreichte und zu meiner Erleichterung noch vervollständigt wurde, vielen Dank Nancy.

 

Und hier folgt der ausführliche Bericht von Dietrich

Operation Ostseeman – meine erste Langdistanz, aber nicht nur meine!

 …und da man mich ja nicht allein lassen kann (irgendwer muss ja auf mich aufpassen), begleitet mich mit Uwe, Tom und Nancy eine Staffel und Axel, der sich schon im ersten Wettkampfjahr den LD-Traum erfüllen will.

Bevor ich über meine erste Langdistanz berichte, muss ich ein Jahr zurückblicken – zum Ostseeman 2011.

Es war geplant, mit meinen Freunden aus Norderstedt beim Ostseeman 2011 in einer Staffel zu starten, leider waren die Staffelplätze vergeben, bevor wir gemeldet hatten. Nun hatte ich mir in den Kopf gesetzt, dort zu starten und bekam dann einen Platz als Radfahrer über die Staffelbörse.

Was für eine irre schöne Veranstaltung und natürlich hatte es „klick“ gemacht. Als ich dann in der Nacht nach der Veranstaltung zu Hause war, hatte ich nichts besseres zu tun, als mich direkt nach Mitternacht für die Langdistanz 2012 zu melden, nun aber als Einzel, also ohne das Schwimmen und Laufen auf andere abwälzen zu können.

Am nächsten Morgen wurde mir dann meine „Tat“ bewusst. Es gab noch mindestens zwei offene Fragen: ich war ja noch niemals mehr als 25 km gelaufen und das eher mit bescheidenem Erfolg. Und bevor ich überhaupt an intensiveres Schwimmtraining denken konnte, musste meine Schulter noch operiert werden.

Also habe ich mir einen Platz für den Berlin Marathon besorgt und das hat auch gut geklappt, und kurz nach dem Marathon war dann meine Schulter „dran“ – auch geklärt.

Na, dann also konzentriertes Training, oft zusammen mit meinem Dauertrainingspartner Kai und unterstützt durch gute Ratschläge von Frank.

Es wäre ja alles zu schön gewesen, wenn es so weiter gegangen wäre, aber ein Rückschlag braucht es aber doch noch: Bei der Berliner Offroadserie stieg ich über den Lenker vom Rad ab verbunden mit einer lang anhaltenden Adduktoren-Zerrung.

Trotzdem lief die Vorbereitung erfreulich und mein Ziel war neben ankommen auch eine Zeit unter 11:30 Stunden.

Schön, dass ich nicht allein nach Glücksburg fahren musste. Mit mir am Start waren noch, wie oben erwähnt Axel Badurke, ebenfalls wie ich bei seiner Premiere und unsere Staffel mit Uwe Brettschneider, Tom und Nancy. Deren Start stand lange auf der Kippe, da Nancy, die für den verletzten Uwe Binz eingesprungen ist (gute Besserung Uwe!), dann kurz vor dem Start sich eine Bronchits einsammelte. Aber Nancy hat sich durchgebissen und die Staffel konnte finishen – Hochachtung!

Nicht zu vergessen war noch Caro dabei, die gute Seele und unser größter Fan…

Nun aber zum eigentlichen Rennen.

Der Wettervorhersage für den Sonntag stimmte uns optimistisch, trocken und um 20 Grad. Nur wusste das Wetter davon? In der Nacht vor dem Start hatte es heftig angefangen zu regnen, im Zelt war es so laut, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. So ging meine Zuversicht erst mal kurz in den Keller. Aber pünktlich zum Start war der Regen weg, kein Wind, blauer Himmel. Und vor allen Dingen: ruhiges Wasser, keine Wellen, davor hatte ich ja die größte Sorge. Nur die Laufstrecke war teils etwas matschig, aber was ist das im Vergleich zu Wellen oder Dauerregen auf dem Rad?

Da Schwimmen ja mich meine Paradedisziplin ist, habe ich mich beim Start nicht stressen lassen und mich erst mal aus dem Gewühl heraus gehalten. Wie zu erwarten war Uwe deutlich vor mir, so dass ich Ihn nur mal kurz gesehen habe, Axel ward nicht gesehen..

Für mich schwamm sich die Strecke dann so „weg“, ich war relativ entspannt. Da ich ja keine Uhr beim Schwimmen hatte, war ich kurz in Sorge: fühlte es sich so locker an, weil ich langsam war oder ging es einfach gut?

Es ging gut! Als ich nach dem Umziehen auf dem Rad saß, war es gerade erst 8:20 Uhr, da hatte ich 10-15 Minuten mehr einkalkuliert. Aber noch lagen ja über 220 km vor mir. Tom, von Uwe natürlich schon früher auf die Strecke geschickt, war schon gut unterwegs.

Auf dem Rad nur nicht überpacen…ich glaube, das hat nahezu jeder Teamworker zu Tom und mir mindestens einmal gesagt.

Die Geschichte vom Radfahren ist kurz erzählt: für mich war es einfach klasse. Ich musste, im Gegensatz zur Staffel, langsamer fahren, als ich eigentlich kann, immer schön auf den Puls achten. Auf der Wendestrecke nach Holnis habe ich jede Runde Tom gesehen, schön zu wissen, dass es ihm gut ergeht und ich nicht allein bin, leider wieder keine Spur von Axel – wie es ihm wohl bei seiner Premiere ergeht?

Für mich war es entspannend und trotz kurzem Toilettenstop bin ich mit 5:13 Stunden schneller als erwartet gewesen.

Nun also auf die Laufstrecke, nur noch gut 42 km. Leider wurde es immer wärmer, was ich nicht so gut ab kann.

Bald nach dem Laufstart wurde mir übel, einfach nur richtig übel! Was ist falsch gelaufen? Wahrscheinlich zu unerfahren, was die Nahrungsaufnahme angeht. Außer einem Gel und Cola war an Essen nicht mehr zu denken. Und mir wurde warm..

Jetzt kam die große Zeit von Caro und Uwe. Immer wenn ich in Schwennau auf dem Campingplatz vorbei kam (2 mal pro Runde) wurde ich mit literweise Wasser zum Kühlen, Cola und guten Worten empfangen. Wie wäre es mir ohne solche Vereinsfreunde ergangen? DANKE!!

Also weiter durchbeißen, trinken, gehen, laufen und wieder von vorne.

Nach knapp 4 Stunden bog ich zum letzten mal auf die Strandprommenade, nur noch am Yachtclub vorbei, nur noch wenige Minuten bis zum Finish…die Zuschauer werden dichter, es wird lauter. Dann sehe ich den blauen „Flensburger-Bogen“, danach sind es nur noch wenige Meter durch den Zielkorridor. Und dann: Finish!

Was für ein wahnsinniges Gefühl, der kurze Blick zur Uhr, die Lautstärke im Ziel, das kurze Telefonat mit meiner Frau Christina..ich bin ko, happy, stolz und freue mich auf meine Vereinskollegen, die auch gesund und happy finishen.

 

Jetzt hat Teamwork noch eine neue Staffel, die eine LD erfolgreich beendet hat.

Und allerhöchste Hochachtung für Axel, der in seinem ersten Triathlonjahr (!) gleich eine Langdistanz geschafft hat (was kommt dann in den nächsten Jahren, Axel?)

Und ich habe mir einen Traum erfüllt.

Dietrich Schepers

 

Unsere Ergebnisse:

 

Uwe Brettschneider, Thomas Kühnel und Nancy Wendt: 11:20:13

Axel Badurke: 13:38:05

Dietrich Schepers: 10:37:26

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