ExtremeMan Q135 Gyékenés -Nagyatát Ungarn. Mit 3,8 km Swim + 20 km Kajak + 92 km Bike + 21,1 km Run wurde die Quadrathlon Langdistanz Weltmeisterschaft am 5.8.2023 ausgetragen.
Eine Langdistanz ist schon die 1000km lange Anfahrt nach Gyékenés in Ungarn unweit der kroatischen Grenze. Am Freitag habe ich erst einmal in Gyékenés den Start und den 40 Km entfernten Zielort Nagyatád besichtigt. Die Radstrecke führt über 92 km in einen großem Bogen mit 4 Bahnübergängen zum Zielort. Der See schimmerte Türkis und ist glasklar. In Nagyatád gab ich den Laufbeutel bereits am Tag vor dem Start ab.
Am Samstag hieß es um 5 Uhr aufstehen und die erste Herausforderung zu bewältigen, irgendwie zu Frühstücken. In der Nacht zuvor hat es so viel geregnet und das Gelände in eine riesige Schlammkuhle verwandelt. Die Radwechselzone war eine knöcheltiefe Riesenpfütze. Ab wann ist eine Pfütze ein Teich? Um 6 Uhr erfolgte Check in von Rad und Kajak. Quadrathlon ist eine eher Familiäre Randsportart mit übersichtlichen Starterfeld Jetzt begaben sich grade einmal 4 Frauen und 4 Männer an den Start, die anderen Gemeldeten waren aufgrund des Wetters nicht erschienen. 6:45 Uhr sollte eigentlich eine Wettkampfbesprechung stattfinden. Es ging dann aber ganz unvermittelt los.
Ohne Neo bei 24 Grad Wassertemperatur waren 3 Runden je 1270m zu schwimmen. Die ersten paar Meter waren geschafft und meine Brille lief voll. Wieder leeren und weiter, doch meine Schwimmbrille hatte so früh noch keine Lust. So verbrachte ich alle paar Meter damit die Brille zu leeren und hinterher zu schwimmen.
Weg waren die anderen und ich rechnete meine Schwimmzeit hoch um die Cut of Zeit noch zu erreichen. Das Begleitboot hatte ich ganz für mich allein als 1:1 Betreuung. Endlich hatte ich die erste Runde geschafft. Nach jeder Runde war ein ca. 10m Landgang zu absolvieren. Dies nutzte ich um mein Krönchen wieder zu richten- also die Schwimmbrille. Inzwischen waren die Langdistanztriathleten gestartet. Welch eine Motivation einen nach den anderen zu überholen, hatten also auch andere Startprobleme.
Als Letzte aus dem Wasser den Hang hinauf, durch das Wechselzelt, den Hang wieder hinunter zum Kajak. Dabei bin ich erstmal auf schlammigen Boden ausgerutscht. Losgepaddelt 12 Runden insgesamt 20 km um eine Insel mit leichten Regen mit stylischen Sommerhütchen. Dabei habe ich ein Platz aufgeholt. Im Nieselregen wieder den Hang hoch der ohne fremde Hilfe nicht mehr zu bewältigen war. Alle Teilnehmer wurden von zwei Helfern hinaufgezogen.
Auf zum Rad mit Mütze, Socken und Windweste bei ca. 17 Grad und Regen statt den üblichen 35 Grad und Sonnenschein. Nach 9 km lag ich in Führung. Ein Debüt für mein kurz zuvor neu zugelegtes Zeitfahrrad. „Das macht man nicht.“ Doch und es machte mir Spaß auch wenn ich die Aeroposition noch nicht lange halten konnte. Nach 92 km, wobei so mancher Kilometer sehr holperig war, war ich in Nagyatád mit der 3. besten Radzeit angekommen.
Anschließend waren 4 Runden durch die Stadt zu laufen. Fast zum Ende meiner zweiten Runde holte mich die später Zweitplatzierte ein und wir liefen gemeinsam weiter. Somit vergingen die Kilometer schneller als gedacht. Mit über 30 min Vorsprung erreichte ich nach 8:32:16 Stunden das Ziel. Mein Traum wurde Realität. Langdistanz Weltmeisterin.
Danke an alle die gestartet sind und an alle die mich dahin unterstützt haben an mein Freund, Trainer und Verein.
Bericht und Bilder von Susanne