Hitzeschlacht am Tagebau –Indeland Triathlon 2025 (29.06.2025)

Was haben ein römischer Hügel, 21,9 °C Wassertemperatur, zwei Wechselzonen und eine verschwundene Zeitnahme gemeinsam? Ganz genau: den Indeland Triathlon 2025 – ein heißes Vergnügen der besonderen Art. Mit am Start: ein unerschrockenes Quartett bestehend aus Jabba, Kiki, Anne und Rookie Jonas.

Bereits zum zweiten Mal wagten sich Jabba und Kiki zusammen mit Jabbas Schwester Anne an dieses logistische Labyrinth von Triathlon. In diesem Jahr verstärkte Cousin Jonas das Team und absolvierte seinen allerersten Triathlon überhaupt. Respekt!

  • Jabba: Kurzdistanz (aka „Ich mach mal eben die doppelte Dosis“)
  • Kiki, Anne, Jonas: Sprintdistanz (aka „Reicht völlig bei 30 Grad im Schatten“)

Die Wasserfrage: Neo oder No-Go?

Beim Briefing am Vortag stand die Frage im Raum: Neo erlaubt oder nicht? Die Temperatur kratzte an den 22 °C, was nach Triathlon-Verordnung den Neoprenanzug verbietet. Doch durch vermutlich mehrfaches Messen, Schütteln und vielleicht ein leichtes Pusten aufs Thermometer wurde am Wettkampfmorgen eine Wassertemperatur von 21,9 °C verkündet. Haarscharf. Jabba griff natürlich zu – Auftrieb ist schließlich Auftrieb. Für die Sprinter:innen wäre das Neo-Gefummel allerdings eher ein Handicap gewesen als ein Vorteil. Also: rein in die Waschmaschine – ohne Gummi.


Jabba – der Torpedo

Der Startschuss für Jabba fiel deutlich früher als für die anderen. Und was soll man sagen: Er schoss wie ein Torpedo durch den Blausteinsee. Nach ca. 24 Minuten stieg er schon wieder aus dem Wasser – persönliche Bestzeitverdacht inklusive. Während der Support-Trupp noch dabei war, seine Kamera zu entknoten, rannte Jabba schon den berüchtigten Anstieg hoch in Richtung Wechselzone. Einmal Laktatdusche gratis zum Mitnehmen bitte. Zum Glück gibt’s doch noch Schnappschüsse, sonst hätte man ihn glatt für ein Phantom gehalten.


Sprintstart – dreimal Planschen, dann Vollgas

Zwei Stunden später durfte dann auch der Rest ran: Die Sprintdistanz startete in drei Wellen mit je 160 Starter:innen. Anne und Kiki stürzten sich mit den Damen ins kühle Nass, Jonas im Männerfeld. Wie immer galt: Durchkommen ist alles – dann kann das eigentliche Rennen beginnen.


Radfahren auf der Überholspur

Was folgte, war eine wilde Fahrt durch die wellige Region. Die Temperaturen stiegen, aber auch die Geschwindigkeit:

  • Jabba raste einmal durch den Tagebau und übersah durch die hohe Geschwindigkeit fast eine S-Kurve. Die technischen Fahrkünste verhinderten einen Sturz. Durch den Ruck wurde der Deckel der Wasserflasche mit der wertvollen Verpflegung undicht und lief aus. Nun war haushalten angesagt.
  • Kiki peitschte mit über 46 km/h durch den ersten Streckenabschnitt – wurde später auf der Rückfahrt allerdings von Seitenweg auf realistische 31,7 km/h zurückgebremst. Erhoffte Watt hin oder her, sie arbeitete sich von Platz 40 auf Platz 17 vor.
  • Anne fuhr die Radfahrt ihres Lebens, auch zwischenzeitlich mit über 40km/h. Fremde Zuschauer riefen: „Du siehst richtig stark aus auf dem Rad!“ – und das neue gebrauchte Rad sowie das Jabba’sche Bike Fitting taten ihr Übriges in Sachen Selbstvertrauen. Wahnsinnsleistung!
  • Jonas rollte sich locker-flockig ein und wuchs mit jeder Minute – der Junge hat Talent!

Laufen in der Gluthitze – wie ein Croissant im Ofen

Ab in die Laufschuhe in der vollen Mittagssonne beigefühlten 45 °C. Wasserstellen, nasse Schwämme und Rasensprenger im Ort waren willkommene Oasen, doch zwischen den Feldern glich es eher einem Survival Run. Rettungswagen im 500-Meter-Takt machten klar: Hier wird nicht überpacet, sondern überlebt.

Besonders fies: der „Römerberg“ Aldenhovens, der am Ende der Laufrunde bezwungen werden musste – und für die Kurzdistanzler:innen wie Jabba gleich zwei Mal. Eine Art Gladiatorenprüfung kurz vor dem Ziel oder – je nach Perspektive – vor dem nächsten Runde, wenn auch nicht in Frankfurt am Main an diesem Tag, sondern im weltbekannten Aldenhoven.

  • Jabba hielt tapfer durch, auch wenn die Beine vom Rad glühten.
  • Kiki büßte auf dem Lauf zwar einige Plätze ein, landete aber immer noch auf einem soliden 27. Platz (3. AK) von 158 Frauen.
  • Anne verpasste ihre Gesamtzeit vom Vorjahr um knapp eine Minute – steigerte sich aber in Rad und Lauf. Nächstes Jahr läuft sie dann auch in die richtige Reihe der Wechselzone, dann klappt das auch mit der neuen Bestzeit!
  • Jonas? Der rannte sich in einen Flow-Zustand und beendete seinen allerersten Triathlon mit einem breiten Grinsen im Zielbereich. Willkommen im Club! Der nächste Triathlon kommt bestimmt.


Nach dem Rennen dann der Schock: Jabbas Zeitnahmechip versagte den Dienst. In der Ergebnisliste? Nix Jabba. Seine Sportuhr zeigte aber eine Zeit, die Top 10 gesamt und Platz 3 AK bedeutet hätte. Nach zähem Ringen mit den Offiziellen wurde kurzerhand (aufgrund fehlender Rechenkünste der Offiziellen?) eine Minute aufgeschlagen – und zack: AK-Platz 4, Top 10 knapp verpasst.

Offenbar war Jabba einfach zu schnell für die Zeitnahme unterwegs. Der Chip kam wohl gar nicht hinterher mit Stoppen. Bitter, aber: Jabba bleibt unsere Rennmaschine. Mit oder ohne offizielle Ehre.

Fazit: Schweiß, Support und Sonnenbrand

Es war wieder mal alles dabei: Kampf, Kopf, Krampf, klasse Zeiten und Schwämme, Schwämme, Schwämme. Das Familien-Support-Team am Streckenrand hat gejubelt fotografiert und Mut gemacht. Der Indeland Triathlon bleibt ein logistisch herausfordernder, temperaturtechnisch anspruchsvoller – aber emotional absolut lohnenswerter Triathlon im Rennkalender.

Bis nächstes Jahr – dann knacken wir alle unsere Bestzeiten. Mindestens.


Und als nächstes?
Für Jabba, Johannes, Anne und Kiki steht in zwei Wochen das nächste Rennen im Hamburg auf dem Plan. Tobi wird parallel dazu in Luxembourg beim Ironman 70.3 auch wieder Vollgas geben.Wir sehen uns!



Bericht von Kiki