Nach vielen Wochen Training war am 26.05. die Challenge St. Pölten der Einstieg in die Triathlonsaison. Die Strecke war bereits vom Start 2022 bekannt und bot die ideale Generalprobe für die Challenge Roth am 07.07. Auf 1,9 km Schwimmen über 2 Seen verteilt, 90 km Radstrecke (inklusive Autobahn und harten Anstiegen) sowie einer 2 mal zu absolvierenden Laufrunde über insgesamt 21,1 km ging es bei 16 Grad Außentemperatur und knapp über 20 Grad Wassertemperatur über eine der schönsten Kurse. Aufgrund gesundheitlicher Probleme in der Vorbereitung war Ankommen die erste Prämisse, genießen die zweite und, wenn alles gut laufen sollte, die Schallmauer von 5h über die Mitteldistanz die dritte Prämisse.
Das Schwimmen war durch den Rolling Start sehr entspannt und bot wenig Gegnerkontakt. Nach einem Wechsel des Sees und getragen von einem positiven Gefühl ging es in die 1. Wechselzone (in St Pölten seit letztem Jahr mitten im Fußballstadion).
Auf dem Rad geht es nach einem kurzen Zubringer erst einmal gut 20 Kilometer auf der Autobahn nach Norden, einem Schnitt von 40 km/h inklusive. Schon ein bisschen wie Fliegen 😎. Im Anschluss geht es zum ersten Mal ins Hügelige, bevor es weitere gut 30 Kilometer landschaftlich beeindruckend an der Donau entlang geht. Anschließend geht es links ab und nach 2-3 Kilometern Anfahrt geht es in den längsten Anstieg des Tages. Mit dem Wissen, dass es danach fast nur noch abwärts in Richtung Ziel geht freut man sich auf das Ende des Anstiegs und die zweite Wechselzone. Anschließend das Tempo bei kleinen Gegensteigungen geschickt nutzen und sich langsam aber sicher auf den Lauf vorbereiten. In diesem Jahr deutlich über der geplanten Leistung, dafür aber mit sehr gutem Gefühl und einer Verbesserung der eigenen Zeit auf dem Rad um mehr als 10 min.
Rad abstellen, Laufschuhe an und rein in die letzte Disziplin! Die ersten Kilometer laufen sich gut, die Verpflegung passt und der Körper scheint heute in der Lage das gewählte Tempo zu gehen. Ende der ersten Runde kommt ein leichter Tiefpunkt. Spätestens beim Beginn der zweiten Runde erhellt sich das Gemüt jedoch durch den mitgebrachten Support und eine Dame beim Radabstieg, die sich herzlich und ansteckend über ihr Rad-Finish und ihre neue Bestzeit auf der Radstrecke freut. Das setze ich mir für die zweite Runde als Fokus: mich über meine tolle Leistung freuen und auf dem Gaspedal bleiben. Kann ich in dem Bereich weiterlaufen wird es eine Zeit unter 5 Stunden. Immer wieder kühle ich mich mit Schwämmen, halte kurz an um etwas zu trinken und versuche dann wieder in den Rhythmus zu kommen. Nach Kilometer 16 weiß ich: wenn ich es so durchhalte werde ich es definitiv schaffen. Diese Euphorie macht die letzten Kilometer deutlich angenehmer, auch wenn jetzt alles schmerzt.
Kurz vor dem Zielkanal nehme ich das Tempo raus und versuche diesen Moment möglichst gut zu genießen! Am Ende stehen 4:57:27h und der Stolz über das Erreichte. Ab in den Urlaub und dann mit neuem Anlauf nach Roth. Vorfreude? 1000%!
Bericht von Tobias